"Smarter Marktplatz": Zukunftsvision für den Kooperationsraum BBSV

Struckum, den 12. 03. 2021

Der Kooperationsraum BBSV (Bredstedt, Breklum, Struckum, Vollstedt) hat mit seinem Projektantrag „Smarter Marktplatz“ die nächste Runde des bundesweiten Wettbewerbs #mobilwandel2035 erreicht. Mitte 2020 hatte das Bundesumweltministerium den Zukunftswettbewerb gestartet. Sein erklärtes Ziel ist es, Impulse für einen nachhaltigen Verkehr zu geben. Der Schwerpunkt liegt auf Pendler- oder Wirtschaftsverkehr sowie Lösungen für den ländlichen Raum. Eine Fachjury hat nun aus 140 eingereichten Beiträgen zehn Projekte ausgewählt, deren konzeptionelle Weiterentwicklung finanziell gefördert werden soll. Darunter ist der Beitrag des BBSV, als einzigem aus Schleswig-Holstein. 

 

Innenstadt als vielfältiger Lebensmittelpunkt

Bredstedt und seine drei Partnergemeinden haben im Antrag zum „Smarten Marktplatz“ Schwerpunkte rund um die Digitalisierung sowie eine umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität gesetzt. Es geht in den Ideen um alternative Transportformen, Car- und Ride-Sharing-Lösungen, Stärkung der Nahversorgung durch digitale sowie analoge Einkaufsmöglichkeiten, Hol- und Bringeservices, Mobilitätsvermeidung durch Co-Working-Räume, Raum für Begegnung und vieles mehr. Im Idealfall zeigt das zu entwickelnde Zukunftsbild rund um den Bredstedter Marktplatz modellhaft, wie sich Innenstädte und Ortskerne im ländlichen Bereich aufstellen können, um erfolgreich und nachhaltig als vielfältiger Lebensmittelpunkt zu bestehen. Der Marktplatz steht somit stellvertretend für gut erreichbare Ortsmitten oder Dorfplätze in den beteiligten Gemeinden.

 

„Mit autonomem Pendelverkehr zum Einkaufen fahren“

Breklums Bürgermeister Claus Lass freut sich: „Durch diesen Wettbewerb erhalten wir die Chance, die tatsächlichen Bedürfnisse in Bezug auf Mobilität zu erfahren. Auch wollen wir mit Unternehmen vor Ort und dem regionalen Handel innovative Ideen entwickeln, etwa im Bereich Transport.“  Ihm schwebe beispielsweise vor, dass eines Tages auf der Achse Bredstedt-Breklum-Struckum vielleicht bis nach Vollstedt autonom fahrende Busse verkehren. „Die könnten es unserer Bevölkerung leicht machen, auch ohne eigenes Auto sehr flexibel zu pendeln und beispielsweise einzukaufen“, erläutert Claus Lass seine Vision als Sprecher des Kooperationsraums BBSV. Mit dem Wettbewerbszuschlag zeige sich zudem einmal mehr, was Kommunen gemeinsam erreichen könnten.

 

Chance für Bredstedt und das Umland

Auch Bredstedts Bürgermeister Christian Schmidt sieht in diesem Zukunftswettbewerb eine enorme Chance für die Region. „Wir setzen gerade verschiedene kleinere Maßnahmen in der Innenstadt um und haben parallel mehrere große Projekte angeschoben, um die Attraktivität zu erhöhen. So werden wir zum Sommer mit einer Stadtmarketing-Stelle starten.“ Unterstützt werde diese von den sogenannten Smart City Influencern, so Schmidt. „Sie sollen mit ihren Erfahrungen in den Sozialen Medien Vereinen und Unternehmen in Bredstedt zur Seite stehen, um deren Sichtbarkeit und Reichweite dort zu erhöhen.“ Die „Influencer“ sind als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Bredstedt mit dem Handels- und Gewerbeverein sowie der Gemeinschaftsschule Bredstedt entstanden. Auch diese Idee solle Bestandteil des Beitrags zu #mobilwandel2035 werden.

 

Zunächst sollen Zielbilder entstehen

In der ersten Förderphase des Wettbewerbs sollen jetzt im Zusammenwirken mit der Bevölkerung Zielbilder entstehen, die Visionen für eine nachhaltige Mobilität im Jahr 2035 zeichnen. Hierfür stehen den Gewinnerinnen und Gewinnern jeweils bis zu 150.000 Euro für zehn Monate zur Verfügung. Später erhalten bis zu fünf von den zehn Wettbewerbern Förderung für konkrete Maßnahmen. Die theoretische Fördersumme beliefe sich dann auf vier Millionen Euro für vier Jahre.
Der BBSV „spielt“ übrigens in einer beachtenswerten „Liga“. Weitere Gewinner des Zukunftswettbewerbs sind unter anderem das Fraunhofer Institut, Siemens Mobility oder auch die TU Dortmund. 

 

Infos zum Bundeswettbewerb unter: www.bmu.de/mobilwandel

 

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